Zahlen und Fakten
- fast jedes 5. Kind in Deutschland kommt aus einer suchtbelasteten Familie, d.h. aus einer Familie, in der Alkoholsucht oder eine andere Drogensucht den Alltag beherrschen.
- etwa 6 Millionen Erwachsene sind als Kinder in suchtbelasteten Familien aufgewachsen.
- Kinder von Suchtkranken sind Risikokandidaten, selbst eine stoffliche Sucht oder eine psychische oder soziale Störung zu entwickeln.
- Aber: Diese Kinder sind auch extrem widerstandsfähig, haben vielfältige Begabungen und Kompetenzen. Mit der richtigen Art von Unterstützung können sie sich zu gesunden, lebenstüchtigen Erwachsenen entwickeln.
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Sucht und Familie
Für die Kinder bedeutet die Sucht eines oder beider Elternteile immer, dass sie in einer Atmosphäre von Unsicherheit und Angst aufwachsen. Auch suchtkranke Eltern lieben ihre Kinder. Sie sind jedoch meist nicht in der Lage, ihnen Zuwendung und Liebe mit der Beständigkeit und Zuverlässigkeit zu geben, wie die Kinder dies zum gesunden Aufwachsen bräuchten. Suchtbedingt neigen suchtkranke Eltern zu starken Stimmungsschwankungen und zeigen oft unberechenbares Verhalten. Dies belastet die Kinder und kann sie auf Dauer in ihrer Entwicklung stark beeinträchtigen. Kinder von Suchtkranken lieben ihre Eltern und hüten das Familiengeheimnis. Ihr eigenes Leid bleibt oft unerkannt, weil sie es durch ihr Verhalten geschickt verstehen, die Aufmerksamkeit der Umwelt von den Problemen zu Hause abzulenken.
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Auswirkungen auf das ganze Leben
Die widrigen Umstände einer Kindheit in einer suchtkranken Familie können Kinder für ihr Leben prägen:
- etwa 1/3 dieser Kinder wird im Erwachsenenalter alkohol-, drogen- oder medikamentenabhängig.
- etwa 1/3 entwickelt psychische oder soziale Störungen (teilweise überlappend mit dem ersten Drittel).
- etwa 1/3 kommt mehr oder weniger unbeschadet davon.